Zug-Randale: Fans des 1. FC Magdeburg benehmen sich daneben

Gut gespielt und trotzdem verloren. Der 1. FCM musste sich am vergangenen Freitag beim Bundesliga-Absteiger Hertha BSC in der Hauptstadt nach einem großen Kampf mit 2:3 geschlagen geben. Die Niederlage war für einige Fans natürlich enttäuschend, verständlich. Anderseits was sich einige Anhänger unseres Clubs auf der Rückfahrt nach Sachsen-Anhalt geleistet haben, geht einfach gar nicht.

Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) ist mit einem Nachbericht an die Öffentlichkeit gegangen, leider unter dem Motto „Zerstören, Sprühen, Saufen und Ausrasten“. Die Eisbahn-Gesellschaft unterstellt den Magdeburger Fans, dass diese weder Fairness noch Sportsgeist haben. Was ist passiert?

Magdeburger Fans haben Zug komplett zerstört

Die ODEG hatte die „Ehre“ 700 Fans am Freitag von Berlin nach Magdeburg zu fahren. Lokführer Thomas Brauhart äußerte sich nach der Ankunft des Zuges folgendermaßen: „Ich bin stinksauer. Hier stinkt es nach Kotze, Kot, Alkohol und Kippen.“ Gegenüber dem RBB-Fernsehen sagte Brauthart – „was soll ich sagen, außer schönen Feierabend“.

Die Magdeburger haben die zweistündige Fahrt genutzt, um den Zug völlig zu demolieren. Es wurden Lichthalterungen herausgerissen, technische Bedienerpunkte zugeklebt und der Zug mit Graffitis übersät. Schon während der Fahrt sei mehrfach Feueralarm ausgelöst worden, da im Zug geraucht wurde.

Laut der Geschäftsführung der ODEG musste der gesamte Zug aus dem Verkehr gezogen werden. Man sei derzeit dabei, den Gesamtschaden der Zerstörung zu ermitteln, der aber in jedem Fall mehrere zehntausend Euro hoch sein wird.

Polizei spielt seltsame Rolle

Die Verwüstung ist umso unverständlicher, da in Berlin Sicherheitskräfte und die Bundespolizei in den Zug eingestiegen waren. Laut Polizeisprecher habe man einen Kurs der Deeskalation verfolgt.

Seltsamerweise haben alle Polizisten den Zug beim Zwischenstopp in Genthin verlassen. Warum dies so gewesen ist, darüber schweigt sich die Bundespolizei aus. Man wolle den Einsatz aufarbeiten, um zu sehen, ob die Magdeburger Fans zukünftig bis zum Zielbahnhof begleitet werden müssen.

Fanhilfe beschwert sich über Polizei

Die Fanhilfe des 1. FC Magdeburg ist quasi parallel zur Eisenbahngesellschaft an die Öffentlichkeit gegangen und hat sich massiv über die Polizei-Einsatz beschwert. Die Hauptstadt-Beamten seien am Freitag unverhältnismäßig und massiv gegen die Anhänger der Gastmannschaft vorgegangen.

Das Notfall-Telefon der Magdeburger Fanhilfe habe am Freitag nicht stillgestanden. Die Anhänger meldeten die Abnahme von Telefonen, unangemessene Durchsuchungen und die Androhung von Freiheitsentzügen. Das Vorgehen der Berliner Polizei und der Bundespolizei haben in keinem Verhältnis zum Auftreten der über 11.000 FCM-Fans in der Hauptstadt gestanden. Eine Rechtfertigung für das Zerlegen eines Regionalzuges ist dies freilich nicht. Zu den Vorwürfen der ODEG äußern sich die Magdeburger Fan-Vertreter leider gar nicht.

Fazit: Egal was in der Hauptstadt passiert ist, die Fans des 1. FCM sollten immer auf ihr Auftreten achten. Es bringt nichts, dass der Club aufgrund von ausgeflippten Anhänger deutschlandweit in der Beliebtheitsskala sinkt.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*