Der 1. FC Magdeburg hat in der Hinrunde 28 Gegentore kassiert. In nur zwei Spielen, beim 0:0 auf St. Paul und beim 2:0 Sieg in Osnabrück stand die Null. In mehreren Spielen hat die Abwehr wie ein wilder Hühnerhaufen gewirkt. Insbesondere die zahlreichen individuellen, zum Teil haarsträubenden Fehler sind ins Auge gestochen. Es war klar, dass die Verantwortlichen in der Winterpause in der Defensive nachbessern.
Mit der Rückholverpflichtung von Tobias Müller ist der Führungsriege im wahrsten Sinne des Wortes ein Coup gelungen. Müller ist nicht nur die erhoffte Verstärkung. Der 29jährige Innenverteidiger ist gleichzeitig ein absoluter Publikumsliebling. Mit Tobias Müller als Kapitän ist der 1. FCM 2022 Drittligameister geworden und in die 2. Bundesliga aufgestiegen.
Der erste Auftritt: Tobias Müller sofort der Chef auf dem Rasen
Das erste Match der Rückserie am vergangenen Wochenende hat es gezeigt. Mit Tobias Müller ist die erhoffte Stabilität in die Defensive der Magdeburger Mannschaft eingezogen. Der Verteidiger war direkt wieder das Chef auf dem Platz. Müller hat das Spiel von hinten heraus geführt und auf dem Rasen die nötigen Kommandos gegeben. Nein, Tobias Müller hat die Kapitänsbinde nicht zurückerhalten, jedoch sofort wieder eine Führungsrolle im Kader eingenommen.
Der Neuzugang hat in der Dreierkette gemeinsam mit Daniel Elfadli und Daniel Heber eine herausvorragende Leistung gezeigt. Der Gegner vom SV Wehen Wiesbaden ist in der Offensive kaum zum Zuge gekommen. Magdeburg hat geduldig gespielt und zehn Minuten vor Ultimo den entscheidenden Siegtreffer zum 1:0 geschossen.
Damit hat erstmals in der laufenden Saison in der MDCC Arena „die Null“ gestanden. Der neue Defensivplan von Trainer Christian Titz scheint aufzugehen. Tobias Müller könnte in den kommenden Wochen und Monaten das positive Zünglein an der Waage im Abstiegskampf sein.
Die Karriere des alten und neuen Abwehrchefs
Tobias Müller hat das Fußball spielen Germania Brötzingen erlernt. 2010 ist er in die Jugendabteilung des FC Nöttingen gewechselt. Dort ist ihm dann 2013 der Wechsel aus der U19 heraus in den Männerbereich gelungen. Nöttingen spielte damals in Oberliga Baden-Württemberg. Direkt in der ersten Saison ist „Tobi“ mit seiner Truppe in Regionalliga aufgestiegen. Nach einer Regionalliga-Saison, inklusive Abstieg, wechselte Tobias Müller zur zweiten Mannschaft von SC Freiburg.
Die Reserve des Bundesligisten führte Tobias Müller als Kapitän auf den Rasen, konnte aber den Abstieg aus der Regionalliga in die Oberliga nicht verhindern. Der Innenverteidiger blieb beim SC Freiburg II und schaffte den direkte Wiederaufstieg.
2017 wechselte der heute 29jährige erstmals gen Osten, zum Magdeburger Erzfeind Halle. Beim HFC gab er unter Trainer Rico Schmitt sein Profi-Debüt. Ein Jahr später – also im Sommer 2018 – kam Tobias Müller nach Magdeburg.
Der 1. FCM war gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Mit Müller als Stammkraft ging es zurück in die 3. Liga. Erst nach dem abermaligen Aufstieg 2022 wechselt der Kapitän zum SC Paderborn 07. In den anderthalb Jahren ist Müller mit nur 26 Einsätzen nie richtig glücklich geworden. Das Trikot des 1. FCM hat Tobias Müller bereits 126 Mal getragen. Er hat in seiner Karriere sechs Profi-Tore geschossen, alle für die Blauen.
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